WENN SIE NICHT IN DEN MAẞSTAB PASSEN, SIND SIE VIELLEICHT DER MAẞSTAB?


Als Pastor oder Pastorin spielen Sie eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. Doch Sie verkörpern nicht nur eine, sondern viele Rollen. Unterschiedliche Gruppen stellen unterschiedliche Erwartungen an Sie, die nicht immer erfüllt werden können. Manchmal führt diese Vielzahl von Anforderungen zu der Frage: „Welche Rolle spiele ich eigentlich für mich selbst?“ Als bekennender Christ und ehemaliger Pastor habe ich oft mit mir gerungen und Wege gefunden, die mir heute helfen, anderen eine Stütze zu sein.

Zunehmend suchen Pastoren und Pastorinnen nach einem unabhängigen, persönlichen Begleiter. Sie sind sich ihrer Verantwortung bewusst: „Nur wenn ich mit mir und mit Gott im Reinen bin, kann ich auch anderen gegenüber frei sein.“

Unabhängig deshalb, weil ein unabhängiger Begleiter frei von kongregationalen Doktrinen, dienstrechtlichen Erwägungen und moralischen Anforderungen an Ihrer Seite steht. So können Sie über sich selbst nachdenken, ohne „auf Linie“ sein zu müssen. Diese Freiheit gibt Raum, neue Perspektiven auf sich selbst und das Umfeld zu gewinnen.

Ein unabhängiger Begleiter bietet die Möglichkeit, in einem vertraulichen Rahmen über die eigenen Herausforderungen, emotionalen Belastungen und vielleicht auch Zweifel zu sprechen. Das Spannungsfeld zwischen den Erwartungen von Gemeindegliedern, Ältesten und Gemeindeleitern sowie den eigenen Wünschen und Träumen kann dort angesprochen und reflektiert werden. Es gibt Raum, Belastendes loszulassen und sich heiler und befreiter zu fühlen. Durch regelmäßige Reflexion können Pastoren und Pastorinnen ihre persönlichen und beruflichen Ziele mit ihren inneren Wünschen abgleichen und neue Kraft für ihre Aufgaben schöpfen. So gewinnen sie Klarheit darüber, ob ihre Berufung und die an sie gestellten Anforderungen noch im Einklang sind. Ich zeige Wege auf, die darin bestärken, die eigene Berufung authentisch zu leben.

Im Gemeindeleben gibt es immer wieder Situationen, die emotional fordernd oder konfliktreich sind – sei es in der Seelsorge, bei Gemeindekrisen oder im Umgang mit ehrenamtlichen Mitarbeitern. Nicht zu vergessen: die Art und Weise, wie Sie als Pastor oder Pastorin in unterschiedlichen Rollen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Supervision bietet die Chance, gemeinsam mit ausgewählten Kollegen innerhalb oder außerhalb Ihres Verbandes diese Erfahrungen professionell zu reflektieren und zu verarbeiten. Sie hilft Pastoren und Pastorinnen, ihre eigene Rolle und ihre Handlungsmuster besser zu verstehen, und unterstützt sie dabei, schwierige Situationen mit mehr Klarheit und Gelassenheit zu meistern. Dadurch können sie nicht nur ihre psychische Gesundheit stärken, sondern auch ihre geistliche Arbeit effektiver gestalten. Mit professioneller Unterstützung können Pastoren und Pastorinnen ihre Handlungsoptionen erweitern und gelassener mit Herausforderungen umgehen.

Was tun, wenn es bereits Spannungen gibt? Wenn Missverständnisse oder festgefahrene Meinungen das Miteinander belasten? Bei Konflikten müssen Pastoren und Pastorinnen oft zwischen zwei Rollen jonglieren: Einerseits sind sie Vermittler, andererseits Teil des Konflikts. Oft werden Ursachen von Unstimmigkeiten auf sie projiziert.

Da Konflikte häufig auf unerfüllte Bedürfnisse zurückzuführen sind, haben Menschen manchmal die falsche Vorstellung, ein Pastor müsse ihre Bedürfnisse befriedigen.

Pastoren und Gemeindeleitungen tragen viel Verantwortung. Doch sie müssen es nicht allein tun. Wer im geistlichen Dienst steht und für andere da ist, sollte sich selbst nicht aus dem Blick verlieren. Manchmal beginnt neue Stärke genau dort, wo man sich selbst Unterstützung gönnt.

Mediation schafft Verständigung und sucht nach Gemeinsamkeiten. Sie hilft dabei, Brücken zu bauen – zwischen Gemeindemitgliedern, im Leitungsteam oder zwischen Pastor und Gemeinde. Sie ermöglicht echte Begegnung, wo Worte allein nicht mehr ausreichen. Oft beginnt ein konstruktiver Austausch erst wieder in einer Mediation. Als Mediator achte ich darauf, dass die Kommunikation in einem wertschätzenden Rahmen stattfindet und die Bedürfnisse, die hinter dem Konflikt stehen, ausgesprochen werden können. Dies geschieht in einem geschützten Rahmen und in einem strukturierten Verfahren.

Während Mediation den Konflikt bearbeitet, ist Supervision Konfliktprävention. Ich bin Supervisor und zertifizierter Mediator und kann Sie bei beidem unterstützen.

Persönliche Begleitung, Supervision und Mediation sind keine Zeichen von Schwäche, sondern Ausdruck eines verantwortungsbewussten und reflektierten Umgangs mit den Herausforderungen des geistlichen Dienstes.

Ein gezielter Umgang mit Herausforderungen und die Unterstützung durch eine externe Person, die hilft, Situationen aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, bieten Pastoren und Pastorinnen die Möglichkeit, sich selbst besser kennenzulernen, ihre Ressourcen zu stärken und letztlich ihre Gemeinde resilient und gelassen mit Freude zu begleiten.